Bewegte Schule

Wir sind eine kleine Grundschule gelegen am Rand von Essen-Frohnhausen. Das Leitbild unserer Schule heißt:

 

Bewegung - das Tor zum Lernen

 

Unzählige wissenschaftliche Abhandlungen belegen, dass die Bewegung und das Lernen miteinander untrennbar verbunden sind. Restlos überzeugt von diesem Zusammenhang gab es zwei Möglichkeiten:

1. Resigniert den Kopf in den Sand stecken, die Bewegungsarmut unsere Kinder bedauern und sich mit den Folgen schlechter Lernerfolge, Konzentrationsstörungen, Übergewicht etc. abfinden


oder


2. Ideen entwickeln, die den Alltag der Schüler maßgeblich verändern (beeinflussen), ihnen vielfältige Möglichkeiten bieten, Bewegungserfahrungen zu sammeln, die auch noch über den Vormittag hinaus weitreichende Konsequenzen haben.

Gesagt, getan!

 

Schulhofumgestaltung 

Angefangen hat alles vor einigen Jahren mit Baggern, die einen großen Teil unseres Asphaltbodens des Schulhofs aufbrachen und Platz machten für eine lebendige Hügellandschaft mit hohem Aufforderungscharakter.
Denn Grundschulen brauchen in erster Linie ein vielgestaltiges, erlebnisreiches Gelände, das durchstreift und entdeckt werden kann und daneben Ansatzpunkte für jahreszeitliche Unterrichtseinsätze bietet. Das Schulgelände - Aufenthaltsraum vorwiegend in Pausen, Freizeiten, Unterricht im Freien und am Nachmittag - ist Ort sozialen Lernens. Vielfältige Geländestrukturen geben Anregungen, vermitteln Ruhe, bieten Erlebnis und Bewegungsmöglichkeiten.
Bedeutet mehr Bewegung aber nicht auch mehr Gefahren und mehr Unfälle?

 

Umgang mit Gefahren

Im Schonraum Schulgelände, lernen die Kinder Gefahren zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Positive Auswirkungen auf andere Gefahrenbereiche z.B. auf den Straßenverkehr lassen sich daraus ableiten.

 

Inzwischen bietet unser Schulhof vielfältige Möglichkeiten, dem Bewegungsdrang der Kinder auch außerhalb der Schulzeiten gerecht zu werden. Vorhanden sind:
- "Mount Everest" (riesige Kletterwand)
- Nestschaukel

 

     - "Winnis Wunderwagen" & "Rappelkiste"
     - Tischtennisplatten
     - Sandkasten·
     - dicke Taue, zwischen den Bäumen gespannt zum Balancieren
     - großer Kletterturm
     - Basketballkorb
     - Böcke aus Holzstämmen

 

     - Wackelbalken
     - Holzspinne
     - Hüpfspiele, Hunderterfeld, Verkehrsparcours als Schulhofbemalung
     - jede Menge Kleingeräte, die in der Pause ausgeliehen werden können (Bälle, Diabolos,               verschiedenartige Stelzen,  Pedalos, Seilchen ...)
     - Bodentrampolin
     - Hängematte
     - Klettergerüst mit Hangelsprossen
     - Dreistufenreck

Wir haben noch folgende Geräte zusätzlich aufstellen lassen:

 

Bewegung- das Tor zum Lernen

Von der Kindheit bis ins hohe Alter spielt die körperliche Bewegung, die Geschicklichkeit, die Kräftigung unserer Muskulatur und vor allem die Koordination von Sinneswahrnehmungen und gezielter Bewegung eine wichtige Rolle. Sie sind die Voraussetzung für das Lernen.

„ Bewegung – das Tor zum Lernen“ ist einer der Grundpfeiler unserer pädagogischen Arbeit. Nicht nur im regelmäßig stattfindenden Sport- und Schwimmunterricht kommen die Kinder an der Elisabethschule in Bewegung und können ihre Kräfte und Geschicklichkeit trainieren und verbessern. Im gesamten Unterricht vergessen wir nicht, wie wichtig Bewegung für die Kinder ist.

Die Wechselbeziehung von Bewegung, Rhythmik, Sprache, Musik und der Umgang mit Materialien, die die Wahrnehmung und die Geschicklichkeit fördern, dienen allgemein einer ganzheitlichen Erziehung. Kurze Bewegungszeiten unterbrechen täglich mit Fingerspielen, Entspannungsübungen, Tänzen, Parcourslauf oder Spielliedern Arbeitsphasen am Tisch. So können die Kinder ihrem Bewegungsbedürfnis nachkommen, sich entspannen und wieder „in Schwung kommen.

Bewegungsscheue, konzentrationsschwache, aber auch schüchterne und ängstliche Kinder zu fördern ist uns ein wichtiges Anliegen. Oft genug beobachten wir bei wachsender körperlicher Stabilisierung auch eine Verbesserung der schulischen Leistungen.

Inlinerausbildung

Alle Schüler erhalten in der ersten bzw. zweiten Klasse eine Inliner-Ausbildung (in der abgetauten Eishalle Essen-West). Neben dem Effekt der Sicherheitserziehung und der Anregung zur Freizeitgestaltung bietet dieses Training noch einmal hervorragend die Möglichkeit, vielleicht übersehene Defizite zu erkennen.

Schuleigene Roller

Das Rollertraining (ein halber Klassensatz steht im Keller zur Verfügung) und das Radfahrtraining dienen nicht nur der Bewegungserziehung, sondern in erster Linie auch der Verkehrssicherheitserziehung.

Bewegung im „normalen Unterricht“

Soweit es sich organisatorisch ermöglichen lässt, beginnen alle Klassen ihren Unterricht gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und vertrauten Ritualen. Nach dem gemeinsamen Beginn kommt Bewegung in den Schulalltag durch unterschiedliche Unterrichtsformen. Neben der gemeinsamen Erarbeitung von Unterrichtsinhalten praktizieren wir Unterrichtsformen, in denen das selbstbestimmte Lernen im Vordergrund steht.

Lernen im Stationenbetrieb:

An mehreren Stationen werden zu einem Thema verschiedene Aufgaben angeboten, die die Kinder in selbst gewählter Reihenfolge bearbeiten. Dabei gibt es Pflicht- und freiwillige Aufgaben. Lernen mit allen Sinnen soll dabei besonders gefördert werden.

Ähnlich ist es beim Werkstattunterricht:

Hier wird ein Thema über einen längeren Zeitraum bearbeitet. Die Kinder arbeiten dabei auch fächerübergreifend (Sach-, Sprach-, Kunst-, Musik-, Mathematikunterricht, evtl. auch Sportunterricht). Bücher, Lexika, Computer, Spiele, Bilder und gezielte Aufgabenstellungen unterstützen sie bei der selbständigen Erarbeitung eines Themas. Die Kinder können dabei unterschiedliche Schwerpunkte setzen und so ihren persönlichen Interessen  an einer Sache mehr Spielraum geben.

In Zeiten „Freier Arbeit“ entscheiden die Kinder selbständig, welchen Lernbereichen und Aufgaben sie sich zuwenden wollen. Mit Geldern aus dem Förderverein haben wir die Möglichkeit, dafür vielfältige Lern- und Übungsmaterialien, Spiele, Bücher, Software usw. zur Verfügung zu stellen.

Tages- und Wochenpläne helfen den Kindern, in bestimmten Lernsituationen ihre Zeit einzuteilen und selbständig nach dem persönlichen Arbeitstempo zu lernen.

 

Bei allen beschriebenen Unterrichtsformen steht die Förderung der Selbständigkeit, des eigenen Verantwortungsbewusstseins, individueller Stärken und der Ausgleich von Schwächen im Vordergrund. Die Lehrkraft findet Zeit, sich mit einzelnen Kindern persönlich zu beschäftigen, sie zu fördern und zu fordern.

Zu vielen Unterrichtsthemen versuchen wir, den Kindern die Begegnung „vor Ort“ zu ermöglichen und uns vom Schulgebäude weg zu bewegen (Unterrichtsgänge, Ausflüge).

Bewegungselemente in der Bücherei

 

Vieles ist für uns schon Alltag geworden, manche Ideen sind noch in den Köpfen, andere schon in der konkreten Planung. Sicher ist auch der ein oder andere Aspekt in dieser kurzen Beschreibung nicht zum Tragen gekommen.
Trotzdem hoffen wir, Ihr Interesse geweckt zu haben, so dass Sie sich "in Bewegung setzen" um vielleicht einen tieferen Einblick in unser Schulleben zu gewinnen.
Natürlich ist der zeitliche und finanzielle Aufwand nicht gering, um Schule in dem Maße umzukrempeln. Eine überzeugte Schulgemeinschaft aber lässt solche Pläne Realität werden.

Alltäglichkeiten

P.S.:  Auf fest verankerte Bestandteile des Schullebens (Sportfest, Trimm-Trab, Geräteführerschein, Schulausflug, Olympiade, Klassenfahrt), die in der Regel recht bewegungsorientiert ausgerichtet sind, hinzuweisen, haben wir verzichtet, da sie für uns selbstverständlich zum Schulalltag dazugehören.

Gesunde Ernährung

Fit wird man natürlich nicht nur durch ausreichende Bewegung. Die gesunde und ausgewogene Ernährung spielt dabei eine ebenso große Rolle.
Beim Schulfrühstück wird natürlich darauf geachtet und im Sachunterricht nimmt dieses Thema großen Raum ein. Trotzdem fordert die zunehmende Zahl an übergewichtigen und bewegungsarmen Kindern auch hier neue Wege. Neu sind seit einem Jahr:  Unser Obst - und Gemüsetag einmal in der Woche, das gemeinsame gesunde Frühstücksbuffet einmal im Monat, die Teilnahme am Projekt Klasse 2000 zur gesunden Ernährung und Bewegung, Parcours laufen sowie Lern-und Teamspiele im Freien und unsere Bewegungslandschaft in der Aula sollen erste Schritte sein. Wir bleiben am Ball!!

Support:
Alfried Krupp-Schulmedienzentrum